Herrentour

Zunächst einmal wünscht der Chronist an dieser Stelle unserem erkrankten Kameraden Werner Roth im Namen aller Kameraden und Kameradieschen alles erdenklich Gute und baldige Genesung. Wir alle wissen, daß sich Werner sehr auf diese Tour gefreut hat. Und da unsere Damen am kommenden Wochenende ebenfalls nach Kalifornien fahren, gilt das auch für seine Frau Kati, der wir an dieser Stelle unsere Unterstützung anbieten.

Doch nun eine kleine Abhandlung über unsere diesjährige Herrentour mit der "Quoten-Kameradin" Carina Klingberg. Traditionell findet diese Tour im Juni, also vor dem Schützenfest statt, in diesem Jahr aber aus gutem Grund erst jetzt, denn unser Kamerad Reinhard Lierenfeld, der bekanntlich in Kalifornien wohnt, lud anläßlich seines 65. Geburtstag zu einer Party, und so verbanden wir kurzerhand diese Einladung mit unserer jährlichen Tour. Also trafen wir uns am Freitag mitten in der Nacht (um 6 Uhr) am Hauptbahnhof (einige noch einigermaßen verschlafen) und setzten uns in den Zug nach Kiel, was aufgrund geänderter Wagenfolge mit einigen Problemen verbunden war. Während der Fahrt wurde sowohl in fester wie in flüssiger Form gefrüstückt, und so kamen wir mit einer etwa 25-minütigen Verspätung gut gelaunt in Kiel an, wurden von unserem Kameraden Reinhard begrüßt und trafen unseren "König in Lauerstellung" samt Königin. Wir wurden in den weiteren Ablaufplan eingeweiht, um dann nach einem "kleinen Imbiß"  Kalorien abzuarbeiten mit einer Wanderung von Kalifornien nach Brasilien, wo uns leichter Regen überraschte und uns zwang, trotz der recht frischen Temperaturen das ein oder andere Eis zu uns zu nehmen. Zurück im Hotel vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abendessen und anschließendem fröhlichen kegeln auf den für uns Rheinländern sehr gewöhnungsbedürftigen Bahnen. Zu einer für unsere Verhältnisse ungewöhnlichen zivilen Zeit beendeten wir das fröhliche Zusammensein und freuten uns auf die Dinge, die uns am Samstag erwarten sollten.

Am nächsten Morgen waren sowohl die Aussicht aus dem Fenster noch die Wettervorschauen nicht gerade "Herrentour-freundlich". Trotzdem begaben wir uns in die bereitgestellten Kleinbusse, um zum Hafen von Laboe transportiert zu werden, war doch nach einem "kleinen Fußmarsch" (ca. 30 Minuten) die Besichtigung eines dort liegenden Weltkriegs-U-Bootes und der Besuch der Marinegedenkstätte geplant. Und kaum hatten wir die Fahrzeuge verlassen (und die uns), begann es zu regnen, und das ging so fast bis zum Ende unserer Exkursion. Einer der Kameraden wollte sich unbedingt eine "Prinz-Heinrich-Mütze" zulegen und fuhr zu diesem Zweck in Begleitung Werner Zöllkaus mit einem der Fahrzeuge nach Kiel und kam dann freudestrahlend mit einer originalen Mütze zurück (und nicht mit einer fast zum verwechseln ähnlichen "Helgoländer Lotsenmütze", die unser Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt bevorzugte). Dass beide die sehr interessanten Besichtigungen versäumten, nahmen sie in Kauf. Da wir alle außer den "Kielern" nass und durchgefroren waren, hatte unser Reiseleiter Reinhard es gerade geschafft, unseren Abtransport aus Laboe um eine gute Stunde vorzuverlegen, als die Bewölkung aufriss und die Sonne hervorkam. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem Testen einiger Heißgetränke und, wenn man schon mal im Testmodus war, auch einiger Waffel-Spezialitäten, was die Stimmung wieder ansteigen ließ. Im Hotel angekommen, legten wir uns erst mal "trocken" und bereiteten uns auf die Geburtstagsparty in Reinhards Carport vor, wollten wir doch die angebotenen Getränkevorräte einigermaßen dezimieren, was uns letztendlich auch ganz gut gelang. Nachdem wir auch das gute Speisenangebot kräftig verringert, diverse Mücken-Attacken überstanden und den ob der klaren Nacht recht frischen Temperaturen getrotzt hatten, begaben wir uns dann zu einer für uns "normalen" Zeit (also nach Mitternacht) zurück ins Hotel.

Nach einer ruhigen Nacht trauten wir unseren Augen nicht: einen solch schönen Tag hätten wir uns für den Vortag gewünscht. Nach dem Frühstück Abreise, und mit einem letzten traurigem Blick auf die sonnige Ostsee stiegen wir in die Kleinbusse, um dann in Kiel in einen Zug einzusteigen, dessen erneut undurchsichtige Wagen-Reihenfolge wieder für Chaos bei den Reisenden sorgte. Nach geraumer Zeit und bereits etlichen Kilometern beruhigte sich die Lage, obwohl die meisten Fahrgäste nicht die eigentlich reservierten Plätze eingenommen hatten. Und der nächste Aufreger folgte an unserem Umsteigebahnhof Hamburg, als man nämlich kurzerhand unseren Anschlußzug vom Nachbargleis abfahren ließ und, wie offenbar üblich, die Durchsagen kaum zu verstehen waren. Trotzdem fanden wir in dem Gewühl den richtigen Wagen, und da unsere Plätze etwas unkoordiniert mit denen einer Kölner Damengruppe gemischt waren, einigten wir Rheinländer uns auf eine vernünftige Sitzordnung, und der Rest der Reise verlief störungsfrei.

Vielen Dank an alle, die am Gelingen dieser Tour beteiligt waren, insbesondere an Andreas und Reinhard. Der Chronist ist sicher, dass dies nicht unsere letzte Exkursion nach Kalifornien war.

 

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