Samstag, Investitur

 

Nun also der erste Schützenfest-Samstag, eigentlich ein lockerer Aufgalopp für den historischen Schützenumzug am darauffolgenden Sonntag. Aber in diesem Jahr ist alles anders wegen der Fußball-WM.

Also ging es schon um 12:45 Uhr los, von der Reitallee (eigentlich Jägerhofallee) bei gefühlten etwa 30 Grad im Schatten (aber wo hat man den denn) über Schadowstrasse, Königsallee, Hohe Strasse, durch die Altstadt zum Marktplatz (der Platz vor dem Rathaus), wo wir in praller Sonne ohne organisierte Flüssigkeitsversorgung fast eine Stunde den Ansprachen von OB, Schützenchef und Regimentskönig (die zum Glück angenehm kurz) zu lauschen hatten, bis dann der "Große Zapfenstreich" mit der merkwürdigerweise anschließenden Serenade (in diesem Falle 2 Wunschmusikstücke des zu Ehrenden) den Aufmarsch beendete. Ohne die Initiative einiger Schützenfrauen sowie einiger Kameraden, die sich (eigentlich verbotenerweise) davonstahlen, um die Kameradinnen und Kameraden mit Wasser zu versorgen, wäre manch ein Schütze nicht unbeschadet vom Marktplatz heruntergekommen, immerhin werden wir alle nicht jünger, und nur wenige haben das Glück, im Rathaus mit Getränken versorgt zu werden.

Und wo wir schon mal bei den Merkwürdigkeiten (beinahe schon Niggeligkeiten) sind: es bleibt wohl ein Geheimnis unseres Obristen, warum bei den Großen Zapfenstreichen des Schützen-Regimentes von 1316 die Serenade nach  dem eigentlichen Zapfenstreich gespielt wird, wo doch der Ablauf dieses feierlichen und (fast schon) staatstragenden Ereignisses eigentlich festgeschrieben ist (siehe diverse Veröffentlichungen, u.a. Wikipedia), und der sieht diese Serenade vor  dem eigentlichen Zapfenstreich vor. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die "oberste Heeresleitung" Zeit für was auch immer schinden will...

Genug der Meckerei, keiner der Kameraden ist umgefallen, einige haben die Veranstaltung allerdings nur mit Mühe überstanden, und andere haben  glücklicherweise gar nicht erst daran teilgenommen, um sich nicht in Gefahr zu begeben.

Im Anschluss daran trafen wir uns alle im Hof der Brauerei "Schumacher" an der Oststrasse, wo wir mit Hintergrundbeschallung des "kleinen Finales" der Fußball-WM und anschließendem Wimbledon-Tennis-Damen-Finales einen schönen gemütlichen Nachmittag verbrachten, (fast) alle Kameradinnen und Kameraden nebst "Anhang" und einige liebe Gäste waren natürlich auch anwesend, auch die, die sich nicht der vorhergehenden Hitzeschlacht ausgesetzt hatten. Der Strafappell, der aus Zeitgründen vom Sonntag auf den Samstag vorgezogen wurde, ergab durch die Kreativität der Kameraden ein buntes Bild, und der Spieß hatte seine Strafentabelle den Gegebenheiten angepasst. Die Fest- und Ehrenkarten wurden verteilt und die Offiziere hatten ihr Offiziersgeld abzuliefern.

Es bleibt zu hoffen, dass der historische Umzug am morgigen Sonntag trotz der zu erwartenden hohen Temperaturen ohne Zwischenfälle verläuft, wozu schon die Verkürzung der elenden Wartereien auf offener Strasse und in praller Sonne schon sehr beitragen würde...

 

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